Immer mehr Käufe werden über das Internet abgewickelt. Um deinen Kunden ein optimales Einkaufserlebnis bieten zu können, gibt es viele neue Trends, die du in Betracht ziehen solltest.
1. Machine Learning und Künstliche Intelligenz
Viele Bereiche unseres Lebens sind schon von Machine Learning und Künstlicher Intelligenz geprägt. Google analysiert jeden Schritt im Internet und kann uns so personalisierte Informationen und Werbung zur Verfügung stellen. Durch die integrierten Algorithmen kann ein Onlineshop dem potenziellen Kunden ein besseres Benutzererlebnis bieten. Dazu analysiert das System Daten aus einer Datenbank. So bekommt ein Kunde personalisierte „Empfehlungen“ oder „Vorschläge“ angezeigt. Diese werden durch zuvor angeschaute oder gekaufte Produkte erstellt.
In der Zukunft werden diese Technologien ein immer persönlicheres Einkaufserlebnis ermöglichen. Wir sind gespannt, wie die Entwicklung in den nächsten Jahren aussehen wird.
2. Voice Commerce und die Auswirkungen auf E-Commerce Trends
Eine Studie von ComsCore zeigt, dass bis 2021 über 50% der Suchabfragen per Sprachsuche geschehen werden. Mit virtuellen Assistenten wie Alexa, Google Home oder Siri, gibt es jetzt schon einfache Anwendungen auf dem Markt. Diese ermöglichen es Drittanbietern die Technologie der Spracherkennung zu nutzen.
Pizza per Sprachassistenten bestellen
Onlinehändler können diese Technik nutzen und ihre Onlineshops mit smarten Sprachassistenten erweitern. Bereits heute kann man eine Pizza einfach per Sprachbefehl bestellen. Wer doch lieber selber kocht, kann sich einfach Rezepte zeigen lassen und die Zutaten online bestellen.
Große Investition für mittelständische Unternehmen
Für mittelständische Unternehmen stellt die Integration eines Sprachassistenten (noch) ein zu großes Investment. Da es aber immer mehr Dienstleister auf der Markt gibt und die Hemmschwelle weiter sinkt, sollte Voice Commerce schon bald zu den großen E-Commerce Trends gehören.
3. Big Data im Dienst der Ultra-Personalisierung
45% der Onlineshopper würden einen Onlineshop mit personalisierten Angeboten einem Onlineshop ohne diese Angebote vorziehen. 56% der Käufer würden erneut in einem Onlineshop bestellen, der personalisierte Empfehlungen macht.
Amazon ist der Branchenprimus
Amazon ist der Vorreiter in diesem Bereich. Der Kunde bekommt unzählige Empfehlungen angezeigt. Diese Empfehlungen ergeben sich aus dem früheren Einkaufsverhalten. Durch die Möglichkeit eine Wunschliste oder Sammlung zu erstellen, bietet Amazon eine umfassende Personalisierung an. Die Personalisierung ist damit nicht zu Ende. Big Data kann das Einkaufsverhalten analysieren und im Anschluss personalisierte E-Mails an das Profil verschicken. Um diese Personalisierung zu erreichen, werden große Datenmengen verarbeitet.
Startup TinyClues ist spezialisiert auf Analyse der Daten
Das Startup TinyClues betreut Unternehmen bei der Analyse der gesammelten Daten. Unter anderem betreut es E-Commerce-Giganten wie VeePee und Sarenza. Durch die ausgewerteten Daten können Marketing-Kampagnen geschaffen werden. Somit können während des gesamten Einkaufsprozesses die Bedürfnisse des Kunden erfüllt werden.
Mit einem einzigen Ziel: dem Benutzer das bestmögliche Erlebnis zu bieten.
4. Research Online Purchase Offline (ROPO)
8 von 10 Kunden schauen auf ihren mobilen Geräten nach, ob ein Produkt im Laden verfügbar ist. 18% kaufen das Produkt dann innerhalb von 24 Stunden. Durch diese Onlineabfragen, die zu Offline-Käufen führen, kann man neue Daten generieren, wie wirksam digitale Werbungen sind.
Durch zahlreiche Kontaktpunkte wie mobile Geräte, soziale Netzwerke, CRM, Zahlungsmethoden und POS-Systeme, wird die Effizienz digitaler Kampagnen eine enorm wichtige Informationsquelle sein. Mit den generierten Daten kann man die ROPO-Strategie optimieren.
5. Social Commerce
Wir verbringen heutzutage täglich mehrere Stunden im Internet. Den Großteil dieser Zeit nutzen wir soziale Medien. Dadurch wird das Thema „Social Commerce“ immer wichtiger.
Verkäufe über Facebook & Co. steigen
Immer mehr Verkäufe geschehen heute schon über Facebook, Instagram, Pinterest & Co. Welche Social Media-Plattform für ein Unternehmen am besten ist, hängt immer von der eigenen Produktpalette ab.
Customer Journey wird verkürzt
Klar ist aber eins: Durch Social Commerce wird die Customer Journey extrem verkürzt. Die Zahl der Verbraucher, die Produkte über Social Media entdecken und kaufen wollen, stieg zuletzt deutlich. Insbesondere Millenials und Digital Natives mögen diese Art des Onlineshoppings. Die visuellen Inhalte erhöhen das Einkaufserlebnis. Der Kunde findet alles von der ersten Inspiration bis zum abschließenden Kauf, gebündelt an einem Ort.
6. Marktplätze vs. einzigartige, kleinere Player
Auch wenn Social Commerce immer schneller wächst, solltest du auch Online-Marktplätze nicht ignorieren. 40% der Online-Einkäufe werden über Marktplätze getätigt. Amazon eröffnet jedem die Möglichkeit online zu verkaufen, was eine große Chance für Marken jeder Größe darstellt. Amazon steht kurz davor, mehr als 50% des Gesamtumsatzes im US-Einzelhandel zu erobern. Auch in anderen Ländern, wie z.B. Frankreich, Deutschland oder Großbritannien hat sich das Unternehmen etabliert.
Wie du erfoglreich auf Amazon verkaufen kannst, erfährst du hier.
7. Direct to Consumer (D2C)
Online-Marktplätze sind ein boomendes Geschäft, aber gleichzeitig nimmt auch der Anteil von „Direct to Consumer” (vom Anbieter zum Kunden) stetig zu. Transparenz ist gerade in der unübersichtlichen Welt des Internets enorm wichtig. Außerdem ziehen Kunden es vor, so einfach wie möglich online zu bestellen. Das D2C-Modell kann also eine sehr geeignete Lösung sein.
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Dabei sollte man nicht ungeachtet lassen, dass Lieferanten und der gesamte Logistiksektor von diesem Trend betroffen sind.
8. Augmented Reality
Augmented Reality bringt ein neues Kauferlebnis für die Kunden. Sie können bei Online-Bestellungen schon vorher sehen, wie das Produkt im Raum aussehen wird. Besonders für große Produkte, wie Möbel ist das eine sehr gute Möglichkeit, um Produkte besser online zu verkaufen.
Für Kunden kann AR ein genaueres Verständnis darüber geben, wie ein Produkt in ihrem Raum aussehen und sich anfühlen wird. Dies kann zu einer höheren Conversion-Rate und geringeren Retourenquote führen. Laut ThinkMobiles würden 71% der Verkäufer Möbel öfter online kaufen, wenn sie AR zur Verfügung hätten.
9. Änderungen der Versandoptionen
Die große Menge an Paketen stellt nicht nur Verteilerzentren, sondern auch Logistikunternehmen zunehmend vor Schwierigkeiten. Dies zwingt sie zu neuen Maßnahmen. Die niederländische PostNL hat kürzlich beschlossen, dass es keinen Zweitversuch bei der Zustellung geben wird. So haben die Zusteller mehr Zeit, um weitere Pakete auszuliefern.
In Deutschland lassen immer mehr Kunden ihre Pakete an Packstationen verschicken. Um Kunden zum Bestellen in deinem Onlineshop zu bewegen, solltest du unbedingt mehrere Versandoptionen anbieten.
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10. Robotisierung in der Logistikbranche
Da immer mehr Bestellungen so schnell wie möglich versandfertig sein müssen, stehen Onlinehändler und Partner im E-Fulfillment vor einer großen Aufgabe. Neue Mitarbeiter zu finden ist nicht einfach, weswegen die Robotisierung einen Ausweg darstellen kann. In diesem Bereich wird zurzeit sehr viel geforscht und große Summen in die weitere Forschung investiert.
Besonders viel wird mit Drohnen experimentiert. In den USA darf UPS bereits Zustellungen mit Drohnen durchführen. Wir sind sehr gespannt, was die Zukunft bringen wird.
11. Mehr Nachhaltigkeit als Teil des E-Commerce Trends
Instinctif Partners hat eine Studie zum Thema Nachhaltigkeit durchgeführt. Die Studie zeigt, dass Kunden in 43% der Fälle die nachhaltige Methode nicht wählten, da diese zusätzliche Kosten verursachten. Die Kosten entstehen zum Beispiel durch umweltschonendere Produktionsmethoden oder nachhaltigere Materialauswahl.
Das sollte dich aber nicht davon abhalten, eine nachhaltige Versandoption anzubieten. Denn Nachhaltigkeit ist einer der wichtigsten Trends im E-Commerce in der heutigen Zeit.
Nachhaltigkeit bei Zalando
Zalando hat erkannt, dass Nachhaltigkeit wichtig ist und möchte bis Ende des Jahres zur führenden Plattform für nachhaltige Mode werden. Bis 2023 sollen nachhaltige Artikel bis zu 20% (4 Mrd. €) des Bruttovolumens ausmachen.
12. Virtuelle Messen und Konferenzen
Kein Thema wird 2020 auch rückblickend so bestimmen wie die Corona-Pandemie. Aufgrund der Infektionsgefahr waren Geschäfte zwischenzeitlich komplett geschlossen. Läden, die zusätzlich zum stationären Geschäft auch einen Onlineshop betreiben, konnten die Umsatzverluste zumindest geringer halten.
Corona betrifft auch Onlinehändler
Auch Onlinehändler sind nicht komplett immun gegen die Folgen der Corona-Krise in der E-Commerce-Branche. Beispielsweise wurde die E-Commerce Leitmesse Internet World Expo 2020 in München abgesagt. Dadurch verpassten Unternehmen aus der E-Commerce-Branche vielfältige Vernetzungsmöglichkeiten. Diese wären aber hilfreich, um ein gewinnbringendes Partnernetzwerk aufbauen zu können.
Leipziger Buchmesse in der Mediathek
Um den wirtschaftlichen Schaden zu minimieren, wurden virtuelle Messen und Konferenzen angeboten. Beispielsweise fand vom 04.-08. Mai 2020 die E-Commerce Week virtuell statt. Die Leipziger Buchmesse wurde zwar auch abgesagt, doch haben MDR Kultur und ARD eine Alternative bereitgestellt. In der Mediathek kann man sich die wichtigsten Aussteller und Autoren ansehen.
E-Commerce Trends – Es bleibt spannend
Zwar sind die kommenden E-Commerce Trends vielfältig, doch viele dieser Technologien sind noch am Anfang und nicht marktreif. Aber Entwicklungen im Bereich E-Commerce passieren immer schneller. Nur wer die Entwicklung ständig im Blick hat, versteht die Anforderungen von morgen.
Nutzerfreundlichkeit und Mehrwert wichtiger als Technologie
Du solltest immer die Nutzerfreundlichkeit und den Mehrwert für deine Kunden über technologische Möglichkeiten stellen. Brauchen wir wirklich einen AR-App, die uns zeigt, wie ein Reiskocher in der Küche aussehen wird? Und bestellen wir wirklich eine Pizza per Voice Commerce, um sie dann mit Kryptowährung zu bezahlen?
Die Zukunft bleibt spannend. Eins ist aber klar: Die Art, wie wir einkaufen werden, wird sich bestimmt grundlegend ändern.
In diesem Video findest du noch einmal einen Überblick über die E-Commerce Trends in 2020.
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